Deutschland übernimmt Führungsrolle bei Militärhilfe für Ukraine

Deutschland übernimmt Führungsrolle bei Militärhilfe für Ukraine
Skyranger 35 | Foto: Rheinmetall AG

Bei der Sitzung der Ukraine-Kontaktgruppe am 15. Oktober 2025 in Brüssel haben die Verteidigungsminister der rund 50 Unterstützerstaaten ihre militärische Hilfe für die Ukraine bekräftigt. Deutschland kündigte eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit dem angegriffenen Land an.

Deutschland und Großbritannien leiten Treffen

Das Treffen wurde zum fünften Mal von Deutschland und Großbritannien gemeinsam geleitet. Verteidigungsminister Boris Pistorius eröffnete die Sitzung, die im Anschluss an das NATO-Verteidigungsministertreffen stattfand. Auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nahm teil.

Pistorius verwies auf die Verlangsamung des russischen Vormarsches durch die ukrainischen Streitkräfte. Die Hilfe der Unterstützerstaaten bleibe entscheidend, sagte er in Richtung seines ukrainischen Kollegen.

Der britische Verteidigungsminister John Healey formulierte die Strategie mit den Worten: „Support the fight tonight, secure the peace tomorrow“. Es bestand Einigkeit, dass die Ukraine in ihrem Abwehrkampf unterstützt und ihre Verhandlungsposition gestärkt werden müsse.

Ukrainische Forderungen

Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Shmyhal betonte die Dringlichkeit weiterer Unterstützung, insbesondere im Bereich Luftverteidigung und Drohnenabwehr. Mit Blick auf den nahenden Winter, den anhaltenden Terror gegen die Zivilbevölkerung und Angriffe auf kritische Infrastrukturen forderte er entschlossenes Handeln.

Deutsche Unterstützung

Nach dem Treffen erklärte Pistorius gegenüber der Presse, dass Deutschland die Ukraine im laufenden Jahr mit Rüstungsgütern im Wert von rund neun Milliarden Euro unterstütze. Auch 2026 seien Lieferungen in ähnlichem Umfang geplant, darunter Raketenabwehrsysteme, Radartechnik und Munition. Deutschland beteiligt sich zudem über den PURL-Mechanismus mit 500 Millionen Euro an der Finanzierung von US-Waffen.

Im Rahmen der Deep Strike Initiative stellt Deutschland 400 Millionen Euro für die Beschaffung weitreichender Drohnen aus ukrainischer Produktion bereit. Pistorius bezeichnete die ukrainische Rüstungsindustrie als innovativ und leistungsstark.

Rüstungskooperationsabkommen unterzeichnet

Im Anschluss an das Treffen unterzeichneten Pistorius und Shmyhal ein Memorandum of Understanding zur vertieften Rüstungskooperation. Die Absichtserklärung umfasst den Ausbau der Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung sowie erleichterte Arbeits- und Studienbesuche.

Pistorius bezeichnete das Abkommen als Gewinn für beide Seiten. Deutschland unterstütze die Ukraine, stärke aber durch den Wissens- und Technologietransfer auch die eigene Verteidigungsfähigkeit.

Modernisierungsinitiative HEALS

Die Ukraine-Unterstützer starteten die Initiative HEALS (Harmonisation and Enhancement of Armored Legacy Systems). Kampf- und Schützenpanzer sollen aufgewertet und mit neuen Geschützen oder innovativer Sensorik auf den neuesten Stand gebracht werden. Ziel ist die Verlängerung der Kampfkraft und Lebensdauer der bereits gelieferten Waffensysteme.

Deutschland ist mittlerweile der größte Unterstützer der Ukraine unter den europäischen Staaten.

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