Rheinmetall meldet Rekordwachstum im dritten Quartal 2025

Rheinmetall meldet Rekordwachstum im dritten Quartal 2025
Foto: Rheinmetall AG

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat in den ersten neun Monaten 2025 erneut Rekordwerte bei Umsatz und Ertrag erzielt. Der Konzernumsatz stieg um 20 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis kletterte um 18 Prozent auf 835 Millionen Euro. Besonders das militärische Geschäft entwickelte sich dynamisch mit einem Umsatzwachstum von 28 Prozent.

Auftragsbestand erreicht Rekordniveau

Der Auftragsbestand des Konzerns erreichte 64 Milliarden Euro und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert von 52 Milliarden Euro. Die Auftragseingänge blieben mit 18 Milliarden Euro jedoch unter dem Vorjahresniveau von 21 Milliarden Euro. Rheinmetall führt dies auf verzögerte Auftragsvergaben durch die Bundesregierung zurück, die nach den Neuwahlen im Frühjahr 2025 und der späten Verabschiedung des Bundeshaushalts erst in der zweiten Jahreshälfte anliefen.

Investitionen belasten Cashflow

Der operative Free Cashflow sank deutlich auf minus 813 Millionen Euro, nachdem er im Vorjahreszeitraum noch bei plus 99 Millionen Euro gelegen hatte. Der Rückgang resultiert aus hohen Investitionen für den Bau neuer Werke, dem Vorratsaufbau sowie den verzögerten Auftragsvergaben durch den deutschen Kunden.

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Das Segment Vehicle Systems steigerte den Umsatz um 28 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Haupttreiber waren Lieferungen logistischer Fahrzeuge und der Hochlauf taktischer Fahrzeugprogramme. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 346 Millionen Euro bei einer Marge von 10,7 Prozent.

Weapon and Ammunition erzielte einen Rekordumsatz von 2,0 Milliarden Euro, ein Plus von 30 Prozent. Gestiegener Absatz bei Panzer- und Mittelkalibermunition sowie Artillerie- und Mörseraufträge für NATO-Mitgliedsstaaten und die Ukraine waren die Wachstumstreiber. Das operative Ergebnis stieg um 30 Prozent auf 440 Millionen Euro bei einer Marge von 22 Prozent.

Electronic Solutions steigerte den Umsatz um 41 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die Lieferung von Sprechsätzen mit Gehörschutz, das Digitalisierungsprojekt TaWAN und weitere Flugabwehrsysteme trieben das Wachstum. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 148 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 128 Millionen Euro, die Marge sank jedoch auf 8,8 Prozent, belastet durch Aufwendungen für die Produktionsvorbereitung der F-35-Rumpfmittelteile.

Power Systems verzeichnete einen Umsatzrückgang auf 1,5 Milliarden Euro. Die Marktschwäche in der Automobilindustrie führte zu Projektverzögerungen und geringerer Nachfrage. Das operative Ergebnis sank um 43 Prozent auf 42 Millionen Euro bei einer Marge von 2,9 Prozent.

Massive Kapazitätserweiterungen

Vorstandsvorsitzender Armin Papperger betonte das umfangreiche Investitionsprogramm. Aktuell entstünden oder würden 13 Werke in Europa massiv ausgebaut. Nach dem Spatenstich in Litauen werde Lettland folgen. Zudem habe man mit der bulgarischen Regierung den Aufbau zweier Werke für Munition und Pulver vereinbart.

Papperger kündigte an, durch geplante Projekte in allen wichtigen militärischen Bereichen ein relevanter Akteur zu werden. Der geplante Zukauf von NVL, dem Marinebereich von Lürssen, solle Rheinmetall zu einem globalen Rüstungschampion machen.

Jahresprognose bestätigt

Trotz der Herausforderungen bestätigte Rheinmetall die Jahresprognose für 2025. Der Konzern rechnet mit einem Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent und einer operativen Ergebnismarge von rund 15,5 Prozent. Papperger zeigte sich zuversichtlich für ein starkes viertes Quartal, zumal geplante Großprogramme der Bundeswehr nun in der Finanzplanung des Bundes abgesichert seien.

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