Die Bundeswehr plant die Beschaffung von Loitering Munitions für die in Litauen stationierte Panzerbrigade 45, wie aus der kürzlich veröffentlichten Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses hervorgeht. Das Vorhaben trägt die Bezeichnung „Aufklärungs- und Wirkverbund Landes- und Bündnisverteidigung“ und soll bis 2027 einsatzbereit sein.
Strategisches Ziel der Beschaffung
Die Panzerbrigade 45, die als erster deutscher Großverband dauerhaft in einem NATO-Partnerlandland stationiert wird, soll mit einer „Anfangsbefähigung KI-optimierter Aufklärungs- und Wirkungsverbund“ ausgestattet werden. Ziel ist es, „durchhaltefähig die Aufklärungs- und Wirkungsüberlegenheit in einem operativen Raum von 100×100 km sicherzustellen“, wie es in der Beschlussempfehlung heißt.
Das System soll offensichtlich verschiedene Drohnentypen umfassen – sowohl für die Aufklärung als auch für kinetische Wirkung. Besonders erwähnt wird die Beschaffung von Loitering Munition, also „herumlungernde“ Munition, die autonom Ziele aufspüren und bekämpfen kann.
Zeitplan und Finanzierung
Um die angestrebte Einsatzbereitschaft der Brigade im Jahr 2027 zu erreichen, muss der entsprechende Beschaffungsvertrag bereits 2025 geschlossen werden. Dies ermöglicht eine Auslieferung der Systeme ab 2026 und den rechtzeitigen Beginn der notwendigen Ausbildungsmaßnahmen für die Soldaten.
Der Haushaltsausschuss hat für dieses Vorhaben Mittel von bis zu 150 Millionen Euro vorgesehen. Diese Summe deckt die Grundausstattung ab, wobei in den Folgejahren optional weitere Aufklärungs-, Führungs- und Wirkungsdrohnen flexibel beauftragt werden können.
Unklare technische Details
Trotz der grundsätzlichen Zustimmung zu dem Projekt bleiben wesentliche technische Details unklar. Die Beschlussempfehlung gibt keine Auskunft darüber, wie ein solcher „Aufklärungs- und Wirkungsverbund“ konkret ausgestaltet werden soll oder aus welchen Systemen er bestehen wird.
Ebenso fehlen Angaben darüber, welche Drohnentypen in welcher Stückzahl beschafft werden sollen. Dies lässt Raum für verschiedene technische Lösungsansätze und deutet darauf hin, dass die detaillierte Systemarchitektur noch in der Entwicklung ist.
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