Indien entscheidet sich für deutsche Type 214 U-Boote

Indien entscheidet sich für deutsche Type 214 U-Boote
Foto: U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist Seaman Chase Stephens

Die indische Regierung hat das deutsche Type 214 U-Boot von thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) als Siegerentwurf für ihr lang verzögertes Project 75(I) ausgewählt, so berichtet es die Times of India. Der Auftrag über sechs moderne U-Boote mit luftunabhängigem Antrieb (AIP) hat einen Wert von etwa 8,4 Milliarden US-Dollar.

Spanisches Design ausgeschieden

Die Entscheidung fiel nach mehr als sechsmonatiger Verzögerung und schließt das konkurrierende spanische S-80-Design von Navantia endgültig aus. Die staatseigene Mazagon Dock Shipbuilders Limited (MDL) kann nun Vertragsverhandlungen mit TKMS aufnehmen.

Project 75(I) ist die zweite Phase von Indiens Programm zur Modernisierung der konventionellen U-Boot-Flotte. In der ersten Phase wurden bereits sechs französische Scorpène-Klasse-U-Boote bei MDL gebaut, wobei das letzte Boot 2023 in Dienst gestellt wurde.

Technische Überlegenheit der Type 214

Das deutsche Type-214-Design basiert auf den bewährten U-Booten der Klasse 212A und ist für Langstreckenpatrouillen optimiert. Mit einer Verdrängung von etwa 1.800 Tonnen verfügt das U-Boot über ein fortschrittliches brennstoffzellenbasiertes AIP-System, das bis zu drei Wochen Unterwasserfahrt ohne Auftauchen ermöglicht.

Das spanische S-80-Design ist mit 3.000 Tonnen Verdrängung deutlich größer und bietet mehr Reichweite, hatte jedoch Entwicklungsprobleme mit seinem AIP-System. Die Type 214 profitiert von bewährter Technik und wird bereits von Griechenland, Südkorea und der Türkei eingesetzt.

Regionale Konkurrenz

In Südasien stellt die Type 214 eine direkte technologische Konkurrenz zu Pakistans chinesischen Yuan-Klasse-U-Booten dar. Während die Yuan-Klasse mit 3.600 Tonnen größer ist, gilt die deutsche Technologie als ausgereifter in Bereichen wie Stealth und Geräuschreduzierung.

Das Projekt folgt Indiens „Make in India“-Politik und sieht umfangreichen Technologietransfer sowie heimische Produktion vor. Damit will Indien seine maritime Abschreckung stärken und der wachsenden chinesischen Marinepräsenz im Indischen Ozean begegnen.

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