Die ersten drei Überschneefahrzeuge des neuen Typs BvS10 sind im schwedischen Örnsköldsvik an Deutschland, Schweden und Großbritannien übergeben worden. Der Rüstungskonzern BAE Systems Hägglunds fertigte die Fahrzeuge im Rahmen des multinationalen Projekts „Collaborative All-Terrain Vehicle“ (CATV).
Nachfolger für bewährtes System
Das BvS10 löst bei der Bundeswehr sie seit 1984 genutzten Bv206 D ab und wird unter der Bezeichnung „Husky 3“ eingeführt. Deutschland hat insgesamt 367 Fahrzeuge bestellt, die zunächst das Vorgängermodell ergänzen und möglicherweise später vollständig ersetzen sollen. Dazu wären jedoch weitere Bestellungen erforderlich, da der Gesamtbedarf der Bundeswehr bis 2031 bei 664 Überschneefahrzeugen liegt.
Das gepanzerte Kettenfahrzeug wurde für Einsätze in extremem Gelände entwickelt und kann bei Temperaturen von minus 50 bis plus 70 Grad Celsius operieren. Es bewältigt Schnee, Eis, Gebirge, Wüsten und Sümpfe gleichermaßen und verfügt über amphibische Fähigkeiten.
Vielseitige Konfigurationen
Der Husky 3 wird in verschiedenen Ausführungen geliefert: als Führungsfahrzeug, Gruppentransporter und Logistikfahrzeug mit Pritsche und Wechselladesystem. Weitere Varianten als Mörserträger oder Sanitätsfahrzeug sind möglich.
Internationale Kooperation
Das Projekt gilt als Musterbeispiel für effiziente multinationale Beschaffung. Durch die gemeinsame Bestellung mit Schweden und Großbritannien konnten Entwicklungskosten gesenkt und die Interoperabilität innerhalb der NATO gestärkt werden.
Umfangreiche Erprobung geplant
Vor dem Einsatz werden die Fahrzeuge intensiven Tests unterzogen. Die Erprobung soll in Norwegen, den deutschen und österreichischen Alpen sowie in wüstenähnlichen Gebieten Spaniens stattfinden. Zusätzlich wird die Integration modernster Kommunikationstechnik im Rahmen des Vorhabens „Digitalisierung landbasierter Operationen“ vorbereitet.
Zeitplan und Finanzierung
Die Serienauslieferung soll 2026 beginnen und bis 2030 abgeschlossen werden. Das Projekt wird aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert und stärkt besonders die Gebirgsjägertruppe in ihrer Einsatzfähigkeit in unwegsamem Terrain. Die Kosten für die bestellten 367 Fahrzeuge belaufen sich auf 1,388 Milliarden Euro.
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