Rheinmetall und MBDA Deutschland haben nach einjährigen Tests einen Laserdemonstrator an das Laserkompetenzzentrum der Wehrtechnischen Dienststelle in Meppen übergeben. Das System wurde auf der Fregatte SACHSEN unter realen Bedingungen erprobt und soll die Grundlage für ein einsatzfähiges Laserwaffensystem bilden, das ab 2029 verfügbar sein könnte.
Erfolgreiche Erprobung auf See
Der containerisierte Demonstrator wurde im Laufe eines Jahres mehrfach auf der Fregatte SACHSEN getestet. Dabei absolvierten die beiden Rüstungsunternehmen über 100 Beschüsse und deutlich mehr Trackversuche. Die Tests bewiesen die Robustheit und Leistungsfähigkeit des Systems unter realen Bedingungen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Bekämpfung von Zielen auch ohne Landschaft als Strahlenfang möglich war, also vor offenem Himmel.
Mit Unterstützung der Wehrtechnischen Dienststelle wurde der Demonstrator nun in Meppen in Betrieb genommen. Dort kann er zur weiteren Erprobung landgestützter Drohnenabwehr genutzt werden.
Einsatzmöglichkeiten des Systems
Das Laserwaffensystem eignet sich als Ergänzung zu Rohrwaffen und Lenkflugkörpern insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen, angreifenden Schnellbooten und möglicherweise auch Lenkflugkörpern im Nah- und Nächstbereich. In Zukunft könnte es leistungsfähiger ausgestattet auch zur Zerstörung von Überschall-Lenkflugkörpern, Raketen sowie Mörser- und Artilleriegranaten eingesetzt werden.
Das System zeichnet sich durch hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Genauigkeit bei der Bekämpfung von Drohnen aus. Es bietet eine kostengünstige und leistungsstarke Alternative zu konventionellen Lenkflugkörpern und adressiert damit eine der drängendsten Herausforderungen moderner Seekriegsführung.
Arbeitsteilung zwischen den Partnern
Rheinmetall und MBDA Deutschland arbeiten seit 2019 gemeinsam an der Entwicklung von Hochenergie-Laser-Effektoren. Die Arbeitsanteile am System sind etwa gleichmäßig zwischen beiden Unternehmen aufgeteilt.
MBDA Deutschland verantwortet die Zielerfassung und -verfolgung, die Bedienkonsole sowie die Anbindung des Demonstrators an das Führungssystem. Rheinmetall ist für das Richtsystem, die Strahlführung, den Demonstrator-Container, die mechanische und elektrische Integration auf dem Deck der Fregatte sowie die Hochenergie-Laserquelle inklusive Peripherie zuständig.
Technologie aus Deutschland
Die eingesetzten Technologien sind in Deutschland entwickelt und gefertigt. Sie gewährleisten eine präzise Zielerfassung und -verfolgung, die auf jahrelanger Expertise in Optik und Sensorik basiert. Die Tests auf der Fregatte SACHSEN waren die ersten in Europa, bei denen die Leistungsfähigkeit eines solchen Demonstrators bezüglich Trackingfähigkeit, Wirkung und Präzision unter realen maritimen Bedingungen nachgewiesen wurde.
Die erfolgreiche Kooperation zwischen Rheinmetall und MBDA Deutschland sowie die Unterstützung durch die Wehrtechnische Dienststelle bilden die Grundlage dafür, dass ein einsatzfähiges Laserwaffensystem für die Deutsche Marine ab 2029 verfügbar sein könnte.
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