Aufklärungsdrohne HUSAR verzögert sich erneut

Aufklärungsdrohne HUSAR verzögert sich erneut
HUSAR | Foto: Rheinmetall AG

Die Aufklärungsdrohne HUSAR der Bundeswehr verzögert sich erneut und wurde nicht wie geplant im zweiten Quartal 2025 ausgeliefert. Eine Sprecherin des Beschaffungsamts bestätigte gegenüber .loyal, dass sowohl die Einsatzprüfung als auch die Auslieferung des ersten Seriensystems aufgrund von Lieferschwierigkeiten verschoben werden musste.

Erneute Verzögerungen bei Schlüsselprojekt

Das von Rheinmetall entwickelte System mit der Bezeichnung HUSAR („Hocheffizientes Unbemanntes System zur Aufklärung mittlerer Reichweite“) sollte ursprünglich bereits 2019 bei der Truppe eingeführt werden. Der Projektbeginn datiert auf das Jahr 2016, doch seitdem verzögert sich das Vorhaben kontinuierlich. Die aktuelle Planung sieht eine Auslieferung im Zeitraum von 2025 bis 2028 vor. Ob dieser Zeitplan angesichts der jüngsten Verzögerungen noch realistisch ist, erscheint fraglich.

Die Verzögerungen sind teilweise auf die Insolvenz des ursprünglichen Herstellers EMT zurückzuführen, der von Rheinmetall übernommen wurden. Dies führte zu zusätzlichen Kosten von rund 84 Millionen Euro und machte eine erneute Vorlage im Haushaltsausschuss erforderlich.

Technische Spezifikationen

Das HUSAR-System basiert auf einer Weiterentwicklung der bewährten LUNA-Drohne und soll zunächst die veraltete KZO-Drohne ablösen. Es ist für den Einsatz auf Brigadeebene vorgesehen.

Die neue Aufklärungsdrohne verfügt über eine operative Reichweite von bis zu 150 Kilometern und kann bis zu zwölf Stunden im Einsatz bleiben. Das maximale Startgewicht ist aus rechtlichen Gründen auf 100 Kilogramm begrenzt, wobei eine Nutzlast von bis zu 30 Kilogramm möglich ist. Die Drohne kann in einer Höhe von bis zu 5.500 Metern mit Geschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern operieren.

Umfang der Beschaffung

Die Bundeswehr hat insgesamt 13 Systeme bestellt – zwölf Seriensysteme sowie ein Ausbildungssystem – für einen Gesamtwert von 290,9 Millionen Euro. Jedes System umfasst fünf Aufklärungsdrohnen, zwei Bodenkontrollstationen, zwei Startfahrzeuge, drei Transportplattformen, zwei Antennenmasten sowie eine Werkstattausstattung.

Die geplante Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre, wobei der Gesamtfinanzbedarf bis 2043 mit etwa 417,2 Millionen Euro veranschlagt wird.

Strategische Bedeutung

Die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg unterstreichen die entscheidende Bedeutung von Echtzeit-Aufklärungsergebnissen für die moderne Operationsführung. HUSAR soll als fortschrittliche Sensor-Komponente für vernetzte Operationen die Leistungsfähigkeit der Sensor-to-Shooter-Kette erheblich steigern. Das System wird sowohl der Heeresaufklärungstruppe als auch der Artillerie zugeteilt.

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