Anerkannte Missionen der Bundeswehr

Anerkannte Missionen der Bundeswehr
Foto: DVIDS/Sgt. Agustin Montanez

Diese Liste umfasst alle aktuellen anerkannten Missionen der Bundeswehr. Hier finden Sie aktuelle Informationen zu den Mandaten, Aufträgen, deutschen Beiträgen usw. 

Letzte Aktualisierung: 15. September 2025

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Enhanced Forward Presence Litauen (eFP Litauen) & enhanced Vigilance Activity Brigade 

Leopard 2 & SPz Puma in Litauen | Foto: Bundeswehr/Marco Dorow
  • Einsatzbeginn: Februar 2017
  • Führung: Deutschland führt die multinationale eFP Battlegroup in Litauen. Die Führung vor Ort rotiert halbjährlich unter deutschen Kommandeuren.
  • Beteiligte Nationen: Neben Deutschland sind Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, und Tschechien beteiligt.
  • Auftrag: Die Mission sichert die NATO-Ostflanke, dient der Abschreckung gegenüber Bedrohungen von außen und gegebenenfalls der Verteidigung Litauens. Schwerpunkt sind multinationale Zusammenarbeit, gemeinsame Ausbildung und Übung.
  • Einsatzraum: Litauen / Eine Verlegung in andere baltische Staaten oder nach Polen ist möglich.
  • Stärke des Einsatzkontingents: Die Battlegroup umfasst derzeit etwa 1,600 Soldatinnen und Soldaten, davon ca. 1,000 Bundeswehrangehörige. 
  • Deutscher Beitrag:
    • Battlegroup mit mechanisierten und infanteristischen Kräften sowie Unterstützungskräften (Artillerie, Pioniere, Logistik, Sanität usw.) 
    • Forward Command Element (FCE) für die enhanced Vigilance Activities Brigade Litauen. 
  • Standorte:
    • Rukla 

Baltic Sentry

Erster Einsatz der Heron TP Aufklärungsdrohne
Foto: Bundeswehr/Ann-Kathrin Steinbring
  • Einsatzbeginn: 14. Januar 2025
  • Führung: Die Gesamtführung liegt beim Joint Force Command Brunssum (JFCB), speziell für den deutschen Beitrag übernimmt das Operative Führungskommando der Bundeswehr die Verantwortung. Eine wichtige Rolle spielt auch das regionale Hauptquartier „Commander Task Force Baltic“ (CTF Baltic) in Rostock.
  • Beteiligte Nationen: Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen, Polen und Schweden.
  • Auftrag: Überwachung und Schutz kritischer Unterwasser-Infrastruktur (z.B. Datenkabel, Pipelines) gegen Sabotage sowie Abschreckung potentieller Angreifer; zudem schnelle Reaktion bei erkannten Vorfällen.
  • Einsatzraum: Der gesamte Ostseeraum einschließlich angrenzender Küstengewässer der beteiligten nord- und osteuropäischen Staaten.
  • Stärke des Einsatzkontingents: N/A
  • Deutscher Beitrag:
    • Marine: Korvetten, Minenjagdboote und Seefernaufklärer
    • Luftwaffe: Eurofighter, Tornado und German Heron TP

Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) 

Fregatte F 220 Hamburg | Foto: Bundeswehr/Nico Theska
  • Einsatzbeginn: Die SNMG 1 (Standing NATO Maritime Group 1) existiert seit 1967, ursprünglich als „Standing Naval Force Atlantic“ bekannt. Die Umbenennung in SNMG 1 erfolgte 2005.
  • Führung: NATO Allied Maritime Command (MARCOM)
  • Beteiligte Nationen: verschieden
  • Auftrag: Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege, militärische Abschreckung, Embargokontrollen, Such- und Rettungsoperationen sowie humanitäre Hilfe. Zusätzlich werden regelmäßig Manöver und Übungen zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft durchgeführt.
  • Einsatzraum: Nordatlantik (bis Straße von Gibraltar), Nordsee, Ostsee – mit Option für Verlegung in andere Krisengebiete.
  • Stärke des Einsatzkontingents: variiert je nach aktueller Zusammensetzung; typischerweise mehrere Fregatten/Zerstörer plus Versorgungsschiff verschiedener NATO-Staaten.
  • Deutscher Beitrag:
    • regelmäßige Beteiligung mit seegehenden Einheiten (i.d.R.  Fregatten, Korvetten und/oder Versorgungseinheiten) 
    • Aktuell beteiligt sich die Fregatte „Hamburg“ an der SNMG 1 (vrsl. bis Ende 2025)

Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG 1)

Minenjagdtboot M1065 Dillingen | Foto: Bundeswehr/PIZ Marine.
  • Einsatzbeginn: 11. Mai 1973 als Standing Naval Force Channel (STANAVFORCHAN). Im Jahr 2005 erfolgte die Umbenennung zur heutigen Bezeichnung.
  • Führung: NATO Allied Maritime Command (MARCOM)
  • Beteiligte Nationen: Beteiligt sind zahlreiche NATO-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, Türkei, Belgien, Großbritannien und die USA.
  • Auftrag:
    • Aufrechterhaltung der Minenkampfführung
    • Training und Interoperabilitätssteigerung der Besatzungen
    • Schutz und Überwachung strategischer Seewege
    • Sicherung und Überwachung kritischer Unterwasserinfrastruktur
    • Präsenzoperationen und kollektive Verteidigung im NATO-Rahmen
    • Beseitigung historischer Kampfmittel (z.B. Minen und Bomben aus den Weltkriegen).
  • Einsatzraum: Ostsee, Nordsee und Nordatlantik
  • Stärke des Einsatzkontingents: variiert je nach aktueller Zusammensetzung; typischerweise mehrere Minenjagdboote plus Versorgungsschiff verschiedener NATO-Staaten.
  • Deutscher Beitrag:
    • regelmäßige Beteiligung mit seegehenden Einheiten (i.d.R. Minenabwehreinheiten und/oder Tender) 
    • Aktuell beteiligt sich das Minenjagdboot „Dillingen“ an der SNMCMG 1.

Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2)

Fregatte „Sachsen-Anhalt“ läuft zum UNIFIL-Einsatz aus
Fregatte „Sachsen-Anhalt“ | Foto: Bundeswehr/Kim Brakensiek
  • Einsatzbeginn: 1992 als „Standing Naval Force Mediterranean“. Im Jahr 2005 erfolgte die Umbenennung.
  • Führung: NATO Allied Maritime Command (MARCOM)
  • Beteiligte Nationen: verschieden
  • Auftrag:
    • Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege
    • Militärische Abschreckung und Präsenz im Mittelmeer
    • Such- und Rettungsoperationen
    • Humanitäre Not- und Katastrophenhilfe
    • Embargokontrollen bei Bedarf
  • Einsatzraum: Mittelmeer und angrenzende Seegebiete
  • Stärke des Einsatzkontingents: variiert je nach aktueller Zusammensetzung; typischerweise mehrere Fregatten/Zerstörer plus Versorgungsschiff verschiedener NATO-Staaten.
  • Deutscher Beitrag:
    • regelmäßige Beteiligung mit seegehenden Einheiten (i.d.R.  Fregatten, Korvetten und/oder Versorgungseinheiten)

Standing NATO Mine Countermeasures Group 2 (SNMCMG 2)

Minenjagdboot "Datteln" kehrt von NATO-Einsatz zurück
Minenjagdboot | Foto: Bundeswehr / PIZ Marine
  • Einsatzbeginn: 27. Mai 1999 als „Mine Countermeasures Force Mediterranean“ (MCMFORMED). Im Jahr 2005 erfolgte die Umbenennung.
  • Führung: NATO Allied Maritime Command (MARCOM)
  • Beteiligte Nationen: Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, Türkei, Belgien, Großbritannien und die USA
  • Auftrag:
    • Suchen und Bekämpfen von Seeminen
    • Beseitigung von Munitionsaltlasten aus vergangenen Kriegen und Konflikten
    • Training aller Aspekte der Minenkampfführung
  • Einsatzraum: Mittelmeer und angrenzende Seegebiete
  • Stärke des Einsatzkontingents: variiert je nach aktueller Zusammensetzung; typischerweise mehrere Minenjagdboote plus Versorgungsschiff verschiedener NATO-Staaten.
  • Deutscher Beitrag:
    • regelmäßige Beteiligung mit seegehenden Einheiten (i.d.R. Minenabwehreinheiten und/oder Tender)

NATO-Unterstützungsmission Ägäis

Hochseeschlepper „Rügen“ | Foto: Bundeswehr/PIZ Marine
  • Rechtliche Grundlage: Beschluss des NATO-Rats
  • Einsatzbeginn: 11. Februar 2016
  • Führung: Deutschland 
  • Beteiligte Nationen: Einsatzgruppe der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG2) mit Beiträgen aus mehreren NATO-Staaten
  • Auftrag: Zentrale Aufgabe ist die Überwachung des Seegebiets, insbesondere Aufklärung und Informationsgewinnung zu Schleuseraktivitäten; die Mission leistet Lagebilder und Austausch von Informationen an griechische und türkische Küstenwache sowie FRONTEX.  
  • Einsatzraum: Ägäisches Meer, zwischen türkischem Festland und griechischen Inseln, inklusive Hoheitsgewässern beider Staaten. 
  • Stärke des Einsatzkontingents: Der Verband besteht aus vier bis sieben Schiffen, typischer Kontingentzeitraum sind etwa vier Monate; deutsches Kontingent wechselt regelmäßig.
  • Deutscher Beitrag:
    • regelmäßige Beteiligung mit seegehenden Einheiten (i.d.R.  Fregatten, Korvetten und/oder Versorgungseinheiten)
    • Aktuell beteiligt sich der Hochseeschlepper „Rügen“ an der NATO-Unterstützungsmission Ägäis

NATO Security Assistance and Training for Ukraine

Baltic Cloud - Eurofighter vs. Patriot im Ostseeraum
PATRIOT | Foto: Bundeswehr/Lars Koch
  • Einsatzbeginn: Start der Mission war am 12. Juli 2024 mit offiziellem Beschluss auf dem NATO-Gipfel in Washington.
  • Führung: NATO
  • Beteiligte Nationen: 31 NATO-Mitgliedstaaten beteiligen sich, mit Ausnahme von Ungarn; zusätzlich Australien, Neuseeland und die Ukraine selbst.
  • Auftrag: Hauptaufgaben sind Koordination von Waffenlieferungen, militärischer Ausbildung und Beratungsleistungen für ukrainische Streitkräfte sowie Abstimmung mit der EU-Mission EUMAM UA.
  • Stärke des Einsatzkontingents: unterschiedlich
  • Deutscher Beitrag:
    • Rund 60 Soldatinnen und Soldaten im Hauptquartier in Wiesbaden
    • Schutz der Logistikkette zur Unterstützung der Ukraine (bspw. Patriot-Systeme im Südosten Polens)
    • Luftbetankung mit A330 MRTT

European Union Military Assistance Mission Ukraine (EUMAM UA)

  • Einsatzbeginn: Oktober 2022
  • Führung: Militärischer Planungs- und Durchführungsstab (MPCC) der EU
  • Beteiligte Nationen: 24
  • Auftrag: Aus- und Weiterbildung ukrainischer Streitkräfte zur Stärkung der Verteidigungs- und Durchhaltefähigkeit gegen die russische Invasion. Schwerpunkte sind militärische Führung, Gefechtsstand- und Gefechtsausbildung, Ausbildung an Waffensystemen, Sanitätsdienst, ABC- und Minenabwehr sowie Logistik.
  • Stärke des Einsatzkontingents: durchschnittlich rund 1.500 Bundeswehrangehörige 
  • Deutscher Beitrag:
    • Ausbildungsbeiträge in den Bereichen militärische Führung, Gefechtsstandausbildung bis Brigadeebene, Gefechtsausbildung bis Kompanieebene
    • Ausbildung an Waffensystemen und Gerät einschließlich taktischem Einsatz, Wartung, Instandhaltung und Logistik, sanitätsdienstliche Ausbildung, ABC, Biologisch, Chemisch- und Minenabwehr
  • Standorte:
    • Hauptquartier in Brüssel, Belgien
    • Trainingscenter in Strausberg, Deutschland 
    • Trainingscenter in Żagań, Polen

Verstärkung Air Policing Baltikum (VAPB)

Air Policing South: Deutschland übernimmt erneut Luftraumüberwachung in Rumänien
Eurofighter | Foto: DVIDS / Kevin Payne
  • Einsatzbeginn: 2005
  • Führung: NATO
  • Beteiligte Nationen: verschieden 
  • Auftrag: Überwachung und Sicherung des Luftraums der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen
  • Einsatzraum: Estland, Lettland und Litauen
  • Stärke des Einsatzkontingents: verschieden
  • Deutscher Beitrag:
    • bis zu sechs Eurofighter 
    • verlegbarer Luftverteidigungsgefechtstand (Deployable Command & Reporting Center, DCRC)
  • Standorte:
    • Air Base Ämari in Estland
    • Lielvārde Air Base in Lettland 
    • Šiauliai International Airport in Litauen (nur Verbindungsoffiziere) 

Enhanced Air Policing South (eAPS) 

Eurofighter | Foto: Bundeswehr/Christian Timmig
  • Einsatzbeginn: 2021
  • Führung: NATO
  • Beteiligte Nationen: Neben Deutschland beteiligen sich abwechselnd Rumänien, Italien, Spanien, Großbritannien, Finnland und Kanada.
  • Auftrag: Überwachung und Sicherung des rumänischen Luftraums
  • Einsatzraum: Südosteuropäischer NATO-Luftraum, insbesondere über Rumänien und dem Schwarzen Meer
  • Stärke des Einsatzkontingents: 170 Soldatinnen und Soldaten (Stand: 08.2025)
  • Deutscher Beitrag (Stand: 08.2025):
    • fünf Eurofighter
    • Objektschutzkräfte des Objektschutzregimentes „Friesland“ 
    • Fähigkeiten zur Abwehr von kleinen unbemannten Luftfahrzeugen
  • Standorte:
    • Mihail Kogălniceanu Air Base

Eastern Sentry

Bundeswehr verstärkt Alarmrotte in Rostock/Laage
Foto: Bundeswehr/Christian Timmig
  • Einsatzbeginn: Die Mission „Eastern Sentry“ wurde am 12. September 2025 angekündigt und startet unmittelbar mit sofortigem Einsatzbefehl; sie begann als direkte Reaktion auf russische Luftraumverletzungen am 10. September 2025.
  • Führung: Die Führung liegt bei NATO Supreme Allied Commander Europe (SACEUR), General Alexus G. Grynkewich.
  • Beteiligte: Beteiligt sind Deutschland, Frankreich, Dänemark, Großbritannien und weiteren NATO-Staaten; Zusagen liegen insbesondere von den genannten Ländern vor.
  • Auftrag: Verstärkung und Verteidigung der NATO-Ostflanke durch zusätzliche Überwachungs- und Luftverteidigungskapazitäten, mit besonderem Fokus auf die Abwehr von Drohnen und Erprobung neuer Technologien.
  • Einsatzraum: Die Mission erstreckt sich über die gesamte NATO-Ostflanke – vom hohen Norden (Baltikum) bis zum Schwarzen Meer und Mittelmeer; insbesondere Polen befindet sich im Fokus der Luftraumüberwachung.
  • Stärke des Einsatzkontingents: Deutschland beteiligt sich mit vier Eurofighter-Kampfjets, Frankreich mit drei Rafale-Jets, Dänemark mit zwei F-16 und einer Fregatte; Großbritannien signalisiert ebenfalls Unterstützung.
  • Deutscher Beitrag: Die Bundeswehr stellt vier Eurofighter für Luftverteidigung und Schutz- sowie Überwachungsmissionen über Polen bereit; die Alarmrotte am Standort Rostock-Laage wurde von zwei auf vier Maschinen verdoppelt.
  • Standorte: Für den deutschen Beitrag ist der Fliegerhorst Rostock-Laage Hauptstandort der eingesetzten Eurofighter.

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