Airbus stellt neue Wingman-Drohne für den Eurofighter vor

Airbus stellt neue Wingman-Drohne für den Eurofighter vor
Foto: Airbus Defence and Space

Airbus wird auf der ILA 2024 in Berlin ein neues Wingman-Konzept für bemannte Kampfflugzeuge vorstellen. Dabei handelt es sich um eine Kampfjet-ähnliche Drohne, die von einem bemannten Kampfflugzeug, bspw. dem Eurofighter, gesteuert wird. Die Wingman-Drohnen sollen vor allem sehr riskante Missionen übernehmen, die für ein bemanntes Kampfflugzeug zu gefährlich sind, da das Risiko zu groß ist, Piloten und Maschine zu verlieren.

Das neue Wingman-Konzept ist als Mehrzweckwaffensystem konzipiert, sprich es soll in der Lage sein, viele verschiedene Missionen zu erledigen. Dafür wird es mit unterschiedlichen Sensoren und Effektoren ausgerüstet werden können. Beispielsweise wäre ein Einsatz als Escort-Jammer im Rahmen des Vorhabens „luftgestützte Wirkung im Elektromagnetischen Spektrum“ (luWES) denkbar.

Die Wingman-Drohne ist 15,5 Meter lang, hat eine Spannweite von 12 Metern und wiegt circa 10 Tonnen. Damit ist sie fast so groß wie der Eurofighter selbst. Im Gegensatz zu diesem wird die Wingman-Drohne allerdings über Stealth-Eigenschaften verfügen. Allerdings wird sie nur ein Triebwerk haben. Welche Geschwindigkeiten damit erreicht werden sollen, ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Airbus wäre Überschall prinzipiell möglich.

Die Kosten für eine solche Wingman-Drohne sollen im zweistelligen Millionen Bereich liegen. Airbus betont allerdings, dass sie definitiv günstiger als bemannte Flugzeuge sein werden. Bisher wurde das Projekt komplett von Airbus Defence and Space selbst finanziert. Die Kosten für die Studie belaufen sich wohl auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Für die Finanzierung der weitergehenden Entwicklung ist man mit Deutschland und Spanien im Gespräch.

Laut Mike Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space, besteht seitens der Bundeswehr großes Interesse an einem solchen Konzept. Die Luftwaffe würde gerne bereits vor 2040 (dann soll FCAS zur Verfügung stehen) über Wingman-Drohnen für ihre bemannte Kampfflugzeuge verfügen. Laut Airbus Defence and Space könnte die Wingman-Drohne ab Anfang der 2030er Jahre zur Verfügung stehen. Die Herausforderung in der Entwicklung besteht vor allem im Bereich der Software fürs Manned-Unmanned Teaming (MUM-T) und weniger im Bau der Drohne selbst.

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