Spezialkräfte der Bundeswehr erhalten bis zu 200 neue Luftlandefahrzeuge

Spezialkräfte der Bundeswehr erhalten bis zu 200 neue Luftlandefahrzeuge
Einsatz- und Gefechtsfahrzeug | Foto: FTS / PIZ AIN

Das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat mit der Flensburg Technology Systems GmbH, einem Joint Venture der FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft und der israelischen ELTA Systems, einen mehrjährigen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 200 leichten Luftlande-Einsatz-/Gefechtsfahrzeugen und leichten Luftlande-Unterstützungsfahrzeugen TAHR geschlossen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte das Vorhaben am 8. Oktober 2025 gebilligt.

Die Festbeauftragung im Wert von 32 Millionen Euro umfasst 40 Einsatz- und Gefechtsfahrzeuge sowie 14 Unterstützungsfahrzeuge samt einem Satz Sonderwerkzeuge, einschließlich Mess- und Prüfmitteln sowie Diagnosetools. Hinzu kommen Ersatzteilerstbedarf, Ausbildung und Dokumentation. Die Finanzierung erfolgt über das Sondervermögen Bundeswehr, und die Fahrzeuge sollen der Truppe bis Ende 2028 zulaufen.

Der Vertrag sieht vor, dass zwei Einsatz- und Gefechtsfahrzeuge sowie ein Unterstützungsfahrzeug als Vorserienfahrzeuge zusammen mit dem Muster-Sonderwerkzeugsatz 18 Monate nach Vertragsabschluss geliefert werden, voraussichtlich im April 2027. Nach der Serienfreigabe folgen die 51 Serienfahrzeuge bis Ende 2028.

Der TAHR ist eine neu eingeführte Fahrzeugklasse im Bereich von 3,2 Tonnen, die speziell auf die hohen Anforderungen von Spezialkräften zugeschnitten ist. Als leichte 4×4-Plattform vereint er extreme Geländegängigkeit, schnelle Beschleunigung und außergewöhnliche Stabilität. Das geländegängige, lufttransportfähige, ungeschützte, zweiachsige Fahrzeug mit offenem Aufbau hat sich bereits im Einsatz bewährt.

Die neuen Fahrzeuge ergänzen die bisherige Ausstattung der Spezialkräfte, die aus leichten luftlandefähigen Utility Terrain Vehicles in der Zwei-Tonnen-Klasse und dem Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug in der Zehn-Tonnen-Klasse besteht. Sie sind für autarke Kommandooperationen in ungesichertem Terrain vorgesehen und schließen die Fähigkeitslücke im Bereich der taktischen Mobilität nach Luftlandung für die Spezialkräfte von Heer, Luftwaffe und Marine.

Beschafft werden zwei Varianten: Das Einsatz- und Gefechtsfahrzeug bietet Platz für drei Soldaten und ist mit einer Hauptlafette am Überrollbügel ausgestattet, die ein schweres oder leichtes Maschinengewehr beziehungsweise einen 40-mm-Granatwerfer aufnehmen kann. Durch variable Bewaffnung und missionsabhängige Ausrüstung eignet es sich für unterschiedliche Einsatzprofile. Das Unterstützungsfahrzeug verfügt über zwei Sitze und keine Hauptlafette und dient dem Materialtransport. Im Einsatz wird regelmäßig ein Verbund aus drei Einsatz- und Gefechtsfahrzeugen und einem Unterstützungsfahrzeug gebildet.

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