Die norddeutsche Werftengruppe NVL hat ein neues Betreibermodell für die maritime Sicherheit entwickelt. Das Konzept „ISR as a Service“ soll Sicherheitsbehörden und NATO-Staaten bei der Überwachung von Seegebieten durch unbemannte Überwassersysteme (USV – Unmanned Surface Vessels) unterstützen.
Das System nutzt durch marktverfügbare unbemannte Boote, die mit moderner Sensorik ausgestattet und von der NVL zentral gesteuert werden. Die Fahrzeuge patrouillieren in vordefinierten Bereichen, sammeln Daten und erkennen Anomalien, während die erfassten Informationen in einem Datenzentrum zusammengeführt und Kunden zur Lagebeurteilung bereitgestellt werden.
Hintergrund und Bedrohungslage
Anlass für die Entwicklung ist die zunehmende Bedrohung durch Sabotage- und Spionageaktivitäten in Nord- und Ostsee. Die kontinuierliche Überwachung der Schifffahrtsrouten und kritischen Infrastruktur erfordert erhebliche personelle und materielle Ressourcen, die durch unbemannte Systeme entlastet werden sollen.
Funktionsweise des Modells
Das Betreibermodell übernimmt Beschaffung, Wartung und Betrieb der unbemannten Boote vollständig. Kunden erhalten über standardisierte Schnittstellen oder ein Webportal Zugang zu den gesammelten Daten. Nach Vertragsabschluss soll das System innerhalb von weniger als zwölf Monaten einsatzbereit sein.
Die verwendeten USV werden in der EU hergestellt und sind dort bereits im Einsatz. Spätere Ausbaustufen könnten mithilfe künstlicher Intelligenz ein integriertes Multi-Domain-Lagebild erstellen.
Zielgruppen und Anwendung
Das Modell ist speziell für deutsche Sicherheitsbehörden und NATO-Staaten entwickelt worden. Aber auch kommerzielle Nutzer, wie bspw. Betreiber von Offshore-Windparks oder Ölplattformen, die gesetzlich zum Schutz ihrer Anlagen verpflichtet sind, sollen angesprochen werden.
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