Erstes TRS-4D LR-Weitbereichsradar an die Marine ausgeliefert

Erstes TRS-4D LR-Weitbereichsradar an die Marine ausgeliefert
TRS-4D LR-Weitbereichsradar | Foto: HENSOLDT

Das Rüstungsunternehmen HENSOLDT hat das erste Weitbereichsradar im Rahmen der Modernisierung der F124-Fregatten an die Marinetechnikschule Parow geliefert. Das System dient als Test-, Referenz- und Ausbildungseinrichtung.

Die Lieferung erfolgt im Rahmen des Projekts zur „Beseitigung der Obsoleszenz des Weitbereichsradar der Fregatten der Sachsen-Klasse F124“ (ObsWuF LV F124). Das landbasierte System in Parow ermöglicht sowohl die Ausbildung von Bedienern und Servicetechnikern als auch die Erprobung von Weiterentwicklungen.

Leistungsstarkes Radarsystem für multiple Einsätze

„Die Installation des ersten Langstreckensensors an der Marinetechnikschule Parow ist ein wichtiger Schritt in dem Projekt“, erklärte Markus Rothmaier, Leiter Naval & Ground Radars bei HENSOLDT. Das Radar biete maximale Leistung bei der Luftraumüberwachung und gehöre zu den leistungsstärksten jemals in Deutschland beschafften Radarsystemen.

Das System kann sowohl auf Schiffen als auch an Land eingesetzt werden und verleiht der Bundeswehr erstmals Fähigkeiten zur Abwehr ballistischer Raketen (BMD).

Strategische Kooperation mit israelischem Partner

Das 2021 gestartete Projekt umfasst die Lieferung von insgesamt drei TRS-4D LR-Weitbereichsradaren für die F124-Fregatten sowie ein System für die Marinetechnikschule Parow. HENSOLDT arbeitet dabei in strategischer Kooperation mit ELTA Systems Ltd., einer Tochtergesellschaft des israelischen Rüstungskonzerns IAI.

Die S-Band-Radare basieren auf fortschrittlicher Technologie und sollen die Luftverteidigungskapazitäten der Deutschen Marine erheblich erweitern.

Synergien mit Luftwaffen-Projekt

Parallel hat HENSOLDT auch den Auftrag für die Modernisierung der landgestützten Luftraumüberwachung der Luftwaffe im Programm „Hughes Air Defence Radar Successor“ (HADR NF) erhalten. Hier kommen weitgehend baugleiche TRS-4D LR-Radarsysteme zum Einsatz, die ebenfalls in Kooperation mit ELTA gefertigt werden.

Diese Parallelentwicklung bringt Vorteile bei der logistischen Versorgung und dem langfristigen Betrieb der Systeme. Weiterentwicklungen können übergreifend genutzt und damit kosteneffizienter eingeführt werden.

Deutsche Fertigung gesichert

In beiden Projekten fungiert HENSOLDT als Hauptauftragnehmer und fertigt die Sender- und Empfängermodule, wodurch die Versorgung mit Komponenten in Deutschland sichergestellt wird. Dies gewährleistet strategische Autonomie bei Schlüsseltechnologien.

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