Vom 29. August bis 12. September findet die deutschlandweite Übung National Guardian statt, die Teil der internationalen Übungsserie Quadriga zum Schutz des Ostseeraums ist. Im Mittelpunkt steht die Erprobung Deutschlands als logistische Drehscheibe für NATO-Truppenbewegungen an die Ostflanke.
Deutschland als strategischer Knotenpunkt
Deutschland nimmt aufgrund seiner geografischen Lage eine Schlüsselrolle für die Verteidigung der NATO-Ostflanke ein. Im Ernstfall müssten innerhalb von sechs Monaten bis zu 800.000 Soldaten und 200.000 Fahrzeuge in Deutschland untergebracht, versorgt und weiterverlegt werden. Parallel würden deutsche Einsatzkräfte aufmarschieren – eine Aufgabe, die laut Bundeswehr nur gesamtgesellschaftlich zu bewältigen ist.
Realitätsnahe Übungsszenarien
National Guardian simuliert konkrete Unterstützungsleistungen für militärische Kräfte während ihrer Verlegung. Die Übung umfasst den beispielhaften Betrieb des Überseehafens Rostock für den Transport von Fahrzeugen und Technik sowie die Einbeziehung eines Flughafens für Soldatentransporte.
Zwei Convoy Support Center werden in Beelitz und auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz als Rastpunkte für Militärkonvois eingerichtet, die nach Litauen verlegen. Erstmals stellt ein ziviler Vertragspartner alle Unterstützungsleistungen im Center Oberlausitz bereit – von Unterkunft und Verpflegung bis hin zur Bewachung.
Heimatschutzkräfte im Einsatz
Rund 350 Heimatschutzkräfte der Bundeswehr bilden einen zentralen Bestandteil der Übung. Die Reservistendienstleistenden sollen die aktive Truppe entlasten, die im Verteidigungsfall an der Bündnisverteidigung gebunden wäre. Die Übung ist im Operationsplan Deutschland verankert, der die komplexen logistischen Herausforderungen einer möglichen NATO-Truppenverstärkung regelt.
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