CMS 330 – neues Standard Führungs- und Waffeneinsatzsystem für die Marine

CMS 330 - neues Standard Führungs- und Waffeneinsatzsystem für die Marine
Foto: Bundeswehr/Nico Theska

Deutschland und Kanada haben am 14. November 2025 ein Regierungsabkommen zur Modernisierung der Führungs- und Waffeneinsatzsysteme (FüWES) aller deutschen Überwassereinheiten unterzeichnet. Das Projekt soll die Deutsche Marine technologisch vereinheitlichen und ihre digitale Zukunftsfähigkeit gemeinsam mit dem NATO-Partner sichern.

Standardisierung der Systemlandschaft

Das FüWES gilt als IT-Herzstück moderner Kriegsschiffe und verknüpft sämtliche operationellen und technischen Subsysteme. Es ist entscheidend für Kampfkraft und Führungsfähigkeit einer Einheit. Ziel des Vorhabens ist die Standardisierung der bislang uneinheitlichen Systemlandschaft sowie die Rückführung der Systemhoheit an den öffentlichen Auftraggeber.

Das Projekt wird als militärisches Schlüsselvorhaben mit einer Laufzeit von rund 25 Jahren und einem Volumen von über einer Milliarde Euro realisiert.

Bewährtes System aus Kanada

Das künftige System (CMS 330) wird bereits von der Royal Canadian Navy eingesetzt. Lockheed Martin Kanada hat es entwickelt und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Es zeichnet sich durch hohe Skalierbarkeit, Modularität, die Verwendung von Standard-Hard- und Softwarekomponenten sowie regelmäßige Softwareupdates aus.

Deutschland erhält im Rahmen des Regierungsabkommens umfassende Nutzungsrechte. Die Kooperation umfasst neben dem Systemtransfer auch gemeinsame Weiterentwicklung, Kostenteilung und operative Zusammenarbeit. Dies stärkt die Interoperabilität innerhalb der NATO und sichert einen nachhaltigen Technologietransfer.

Umsetzung in mehreren Phasen

Unmittelbar nach der Vertragsunterzeichnung beginnt eine Initialisierungsphase, in der die wesentlichen fachlichen und technischen Grundlagen für die spätere Integration geschaffen werden. Diese Phase bildet zudem die Basis für die Einrichtung landgestützter Test-, Referenz- und Schulungsanlagen.

Ab 2027 sind die ersten Einrüstungen auf ausgewählten Schiffen und Booten vorgesehen. Langfristig sollen alle bestehenden und künftigen maritimen Überwassereinheiten, einschließlich der neuen Fregattenklasse F127, mit dem standardisierten FüWES ausgerüstet werden.

Stärkung der Einsatzbereitschaft

Mit der Einführung des neuen Systems wird die Deutsche Marine ihre Einsatzfähigkeit, Führungsfähigkeit und digitale Souveränität nachhaltig steigern können. Auch die Vereinheitlichung der Ausbildung soll davon profitieren. Die Ablösung der veralteten Systemlandschaft gilt als wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Seestreitkräfte und zur Sicherstellung ihrer Zukunftsfähigkeit im multinationalen Verbund.

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