Tschechien beschließt Beitritt zu deutschem Leopard 2A8 Rahmenvertrag

Tschechien bestellt 44 Leopard 2 A8
Quelle: Fric.matej

Die tschechische Regierung hat grünes Licht für den Kauf modernster Leopard 2 A8 Kampfpanzer gegeben. Nach der Vorlage durch Verteidigungsministerin Jana Černochová billigte das Kabinett den Beitritt zum deutschen Rahmenvertrag für die Beschaffung von Leopard 2A8 Panzern.

Erstes Los umfasst 44 Panzer

Im ersten Los wird Tschechien 44 Kampfpanzer für 32,76 Milliarden CZK (rund 1,34 Milliarden Euro) inklusive Mehrwertsteuer erwerben. Zusätzlich sind fünf Milliarden CZK als Reserve für Inflation und Wechselkursrisiken eingeplant. Die sogenannte „Bohemisierung“ – die Anpassung der Kampfpanzer an nationale Anforderungen – schlägt mit weiteren 1,49 Milliarden CZK zu Buche.

Die ersten Panzer sollen 2028 geliefert werden, die vollständige Auslieferung ist bis 2031 geplant. Tschechien erhält die Panzer zu denselben Konditionen wie Deutschland und die Niederlande – ein Vorteil der gemeinsamen Beschaffung.

Bis zu 77 Panzer geplant

Der Rahmenvertrag ermöglicht den Erwerb von bis zu 58 Kampfpanzern in zwei Versionen, wobei 14 weitere Panzer als Option verfügbar sind und je nach Haushaltslage beschafft werden können. Zusätzlich plant das Verteidigungsministerium die Beschaffung von bis zu 19 Unterstützzungspanzern in vier Varianten: Pionier-, Berge-, Brücken- und Fahrschulpanzer.

Insgesamt könnte die tschechische Armee zwischen 61 und 77 Leopard-2A8-Panzer in sechs verschiedenen Ausführungen erhalten. Diese sollen die veralteten sowjetischen T-72-Panzer ersetzen.

Strategische Bedeutung für NATO-Verpflichtungen

„Panzer sind ein unverzichtbarer Bestandteil einer schweren Brigade“, erklärte Verteidigungsministerin Černochová. Mit der Beschaffung der modernen Leopard2 A8 erfülle Tschechien nicht nur seine NATO-Verpflichtungen, sondern gleiche vor allem ein Defizit in der eigenen Verteidigungsfähigkeit aus.

Generalstabschef Karel Řehka betonte die Qualität der Panzer: „Von Feuerkraft über den Schutz der Besatzung bis hin zur technologischen Reife stellt der Leopard 2A8 sicher, dass die tschechische Armee ein Spitzeninstrument zur Verteidigung erhält“.

Beteiligung der tschechischen Industrie

Ein zentraler Bestandteil des Abkommens ist die Einbindung der heimischen Rüstungsindustrie. Mindestens elf tschechische Unternehmen werden an der Produktion von Panzerkomponenten beteiligt, wodurch Teile der Lieferkette nach Tschechien verlagert werden.

Die tschechischen Firmen werden nicht nur für die heimische Armee produzieren, sondern auch Teil der globalen Lieferkette für alle Leopard 2 A8 Lieferungen. Die vereinbarte Industriekooperation beläuft sich auf mindestens 1,9 Milliarden Kronen (75 Millionen Euro) mit erheblichem Wachstumspotential bei weiteren Exportaufträgen.

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