Erst vor Kurzem wurde ein Regierungsvertrag zwischen Deutschland und Australien über die Beschaffung von insgesamt 123 „Schweren Waffenträgern Infanterie“ (sWaTrg Inf) geschlossen. Nur drei Wochen nach der Unterzeichnung präsentierte Rheinmetall Landsysteme bereits das erste Referenzfahrzeug und führte eine symbolische Schlüsselübergabe an die Bundeswehr durch. Das gestern vorgestellte Fahrzeug wird ab der zweiten Jahreshälfte dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) für Entwicklungs- und Testzwecke zur Verfügung stehen. Dies ermöglicht es, wichtige Prüfungen wie Zulassungs- und Transporttests sowie Untersuchungen zur Verladbarkeit und Ergonomie frühzeitig durchzuführen. Darüber hinaus wird an der elektronischen Architektur und der Anpassung der Systemsoftware an deutsche Anforderungen gearbeitet. Die Verfügbarkeit des Referenzfahrzeugs bietet zudem die Möglichkeit, Softwareupdates schnell zu testen und so die Reife der Systemsoftware bei der Serieneinführung zu gewährleisten. Bei etwaigen Mängeln können frühzeitig Lösungen vorgeschlagen und in die Serienproduktion integriert werden. Diese frühe Bereitstellung des Fahrzeugs ist ein wichtiger Schritt zur termingerechten Einführung des sWaTrg Inf im Jahr 2025. Bei der Vorstellung des Fahrzeugs verwendete die Parlamentarische Staatsekretärin Siemtje Möller erneut den Hashtag „Beschaffungläuft“, um die Fortschritte in der Beschaffungsagenda zu betonen. Sie hob hervor, dass dieser Meilenstein ein deutliches Zeichen der Zeitenwende sei und die Bundeswehr schnell kriegstüchtig gemacht werden solle. Der neue Radpanzer, der den Waffenträger Wiesel in den Jägerbataillonen ablöst, wird direkte taktische Feuerunterstützung und weitreichende Panzerabwehr für die Infanterieverbände leisten. Die ersten Einheiten des „Schweren Waffenträgers Infanterie“ sollen bereits 2025 den Mittleren Kräften des Heeres zur Verfügung stehen.
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